Projektbeirat

Dem Projekt eye_land war ein Beirat zur Seite gestellt, der es in zentralen inhaltlichen Fragen – insbesondere bei der Ausstellungsplanung – unterstützte. Im Beirat finden sich die Kompetenzbereiche Migrationsforschung, Medienpädagogik, soziale Verantwortung und Fotografievermittlung wieder.

 

Prof. Dr. Burcu Dogramaci

Prof. Dr. Burcu Dogramaci
Foto: Simone Scardovelli
ist Professorin für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie forscht und publiziert zur Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart mit einem Schwerpunkt auf Exil, Migration und Flucht, Fotografie, Architektur, Stadt, Mode, Skulptur und Live Art. Im Jahr 2016 zeichnete der Europäische Forschungsrat sie mit dem ERC Consolidator Grant aus: in ihrem Forschungsprojekt befasst sie sich mit sechs globalen Metropolen als Ankunftsstädte für geflüchtete Künstlerinnen und Künstler der Moderne.
 
 
"Das Projekt "eye_land: heimat, flucht, fotografie" gibt geflüchteten Kindern und Jugendlichen eine Stimme und die Möglichkeit, zu Handelnden zu werden, indem sie sich selbst über ihr Leben und ihre Fluchterfahrung mitteilen. Mit den Mitteln der Fotografie können sie ihrer Aneignung von Welt individuellen Ausdruck verleihen und zeigen, dass es keine Deutungshoheit für den Begriff der Heimat gibt."
 
Frau Dogramaci konnte an der Sitzung des Beirats leider nicht teilnehmen.

Kübra Gümüşay

Foto: Elif Küçük

ist Autorin und Aktivistin, schreibt und referiert zu den Themen Internet, Politik, Feminismus, Rassismus & Islam. Sie ist u.a. Co-Gründerin der Kampagne #SchauHin gegen Alltagsrassismus, des feministischen #Ausnahmslos-Bündnisses gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus, sowie Initiatorin der Kampagne #OrganisierteLiebe für mehr Liebe, Wohlwollen und gesunde Streitkultur im Netz. Ihr Blog ein-fremdwoerterbuch.com wurde 2011 für den Grimme Online Award nominiert. Das Magazin Forbes zählte sie 2018 zu den Top 30 unter 30 in Europa im Bereich Media und Marketing.  
  

“Jeder Mensch betrachtet die Welt durch eine andere Linse. Und manche Geschichten erfahren wir nur durch die Linse der distanziert Zuschauenden, nicht durch jene der Mitsehenden, der Erlebenden. eye_land gibt genau letzterer Perspektive durch Fotografie eine Bühne. Und öffnet unser Auge für Details, für Perspektiven, die uns Außenstehenden sonst verborgen bleiben. Und so entdecken wir die uns einende Menschlichkeit.” 

 

Dr. Margot Käßmann

Dr. Margot Käßmann
Foto: Julia Baumgart

Margot Käßmann, Jg. 1958, studierte Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg. 1985 wurde sie ordiniert und schloss 1989 ihre Promotion an der Ruhr-Universität Bochum ab. Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover, 2009 das große Bundesverdienstkreuz. Von 2009 bis 2010 war sie Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von August bis Dezember 2010 nahm sie eine Gastprofessur an der Emory-Universität in Atlanta (USA) wahr. Von Januar 2011 bis März 2012 unterrichtete und forschte sie als Gastprofessorin für Ökumene und Sozialethik an der Ruhr-Universität Bochum (Max Imdahl-Gastprofessur). Von April 2012 bis Juni 2018 war sie als Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 tätig. Am 30.6.18 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet und ist seitdem weiter als Autorin, durch Vorträge und mit publizistischen Beiträgen aktiv.

"Junge Menschen auf der Flucht sind besonders gefährdet. Einerseits an ihrer Seele, sie haben ihre Heimat verlassen, die sie in der sensiblen Zeit des Erwachsenwerdens besonders brauchen, und oft sind sie sogar ohne Familie in fremden Landen. Aber auch körperlich sind sie gefährdet durch Gewalt und Missbrauch. Ich finde sehr wichtig, dass eye_land in der aufgeheizten Debatte unserer Tage darauf aufmerksam macht.“ 

Katharina Mouratidi

Katharina Mouratidi
Foto: Heike Overberg

Katharina Mouratidi  ist künstlerische Leiterin von  f 3  – freiraum für fotografie  ( www.fhochdrei.org ) und Geschäftsführerin der  Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF). In dieser Position plant, kuratiert und realisiert sie Ausstellungen internationaler Autor*innenfotogafie in   f 3  – freiraum für fotografie , darunter: A Life in Death der amerikanischen Fotografin Nancy Borowick, Noor by Noor – Preisgekrönte Reportagen unserer Zeit, Türkiyeli – Zeitgenössische Fotografie aus der Türkei, Where Love is Illegal  von Robin Hammond und aktuell AM von Andreas Herzau. Katharina Mouratidi lehrt an verschiedenen Einrichtungen, darunter die Ostkreuzschule für Fotografie  in Berlin und leitet seit vielen Jahren Fotografie-Projekte mit geflüchteten Jugendlichen und Erwachsenen.

"eye_land: heimat, flucht, fotografie lässt geflüchtete Menschen selbst zur Wort kommen. In ihren Fotografien und Texten vermitteln sie selbst uns ihre eigene Lebensrealität. Statt durch mediale Berichterstattung immer nur über „die Geflüchteten“ und „die Flüchtingskrise“ zu erfahren, helfen uns   Projekte wie  eye_land dabei, die ganz persönlichen Geschichten hinter den anonymen Schicksalen von Menschen mit Fluchtbiografie zu verstehen." 

Ditmar Schädel

Ditmar Schädel
Foto: Hartmut Bühler

Jg. 1960 in Stade, lebt in Kevelaer; Studium der Bildenden Kunst / Fotografie an der Universität Hildesheim

  • seit 1995 Dozent für Kunst und Gestaltung an der Universität Duisburg-Essen
  • Lehraufträge an diversen Hochschulen und in verschiedenen Bildungseinrichtungen
  • Ausstellungen in verschiedenen Museen und Kulturinstitutionen
  • seit 2010 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)

"Das Projekt eye_land hat für mich zwei Aspekte. Zum einen ist es wichtig,  den oft oberflächlichen und teils polemischen Aussagen aus der Politik, den Medien und der Bevölkerung ein fotografisches Bild zur Situation der geflüchteten Menschen  entgegen zu setzen, das -so hoffe ich- zu einem komplexeren Verständnis für die Besonderheit dieser Menschen und zum Verständnis ihrer Lage beiträgt. Zum anderen habe ich in der Familie selbst eine geflüchtete Frau und begleite den  Umgang mit diesen Menschen kritisch und engagiert."