Zwischen eigener Identität und neuer Heimat
Wer ins Ausland geht, möchte dort gut angekommen und sich integrieren. Vor allem Menschen, die ihre Heimat wegen politischer Unruhen und Kriegen verlassen müssen. Doch wie lebt es sich eigentlich in einem neuen Land?
Auf der Suche nach der neuen Identität der Befragten, lerne ich unter anderem die Familie Al_Kazat aus Damaskus in Syrien kennen. Seit einem Jahr leben sie gemeinsam in Kiel. Noch immer sieht man ihnen die Vergangenheit in ihren Augen an.
"Syrien gehört noch immer zu uns. Wir hatten ein tolles Haus dort. Ob es noch steht, wissen wir nicht. Doch in Deutschland fühlen wir uns mittlerweile Zuhause."
"Hat sich deine Identität auf der Reise verändert?" frage ich den 24-jährigen Arash, geboren in der Millionenstadt Schiras im Iran. "Ich hatte das Gefühl, meine Identität auf der Reise verloren zu haben. Aber wenn du wählst, wohin du gehst, ist es der richtige Weg. Hier ist jetzt mein Zuhause. Ich habe mich hier gefunden. Mich selbst. Ich kann der sein, der ich sein will."
Mitten in einer Identitätskrise befindet sich der 21-jährige Kerem, mit türkischen Wurzeln. "Ich fühle mich identitätslos. Für euch bin ich der Türke und in der Türkei bin ich der Deutsche, also wo gehöre ich hin?
Zudem lerne ich auch den 47-jährigen Brasilianer Adaumir kennen. "Meine Identität liegt nicht in einem Land, sondern in der Multikulturalität, Internationalität und in den Erfahrungen, die ich schon gesammelt habe. Man muss sie nur finden und offen dafür sein."
Balance: Das Fremde kennenlernen, die eigenen Wurzeln bewahren. Neue Sprache, neue Kultur. Neue Rituale, Feste und Feiertage. Daher ist es vielen wichtig, einen Weg der Integration zu finden, aber auch die eigenen Wurzeln zu bewahren.
Eine emotionale, ergreifende und rührende Reise mit der Frage nach Heimat, Identität, Gesellschaft und Privatsphäre.
Neueste Projekte
Neoenkel
Iris Wolf (Projektleitung), Jörg Meier (Projektleitung), Projektträger: LAG Kunst und Medien
In diesem Wohnprojekt leben 20 Senior*innen und fünf unbegleitete minderjährige geflüchtete Männer. Sie stammen aus Eritrea, Syrien und dem Iran. Einige der Senior*innen sind ‚Vertriebene’ aus Oberschlesien und Pommern.
Nordrhein-Westfalen, 2017
Aus der Ferne - aus der Nähe
Iris Wolf (Projektleitung), Jörg Meier (Projektleitung)
Das Projekt „Aus der Ferne - aus der Nähe“ beschäftigt sich experimentell mit den Vorstellungen von jungen geflüchteten Menschen, die schon eine Zeitlang in Deutschland leben. Sie haben ein neues zu Hause gefunden, sie gehen zur Schule, treffen sich mit neuen Freunden. Es ist ein Folgeprojekt mit Teilen der Gruppe aus NEOENKEL. Diesmal allerdings geht es um die Zukunftsvisionen der jungen Männer die im Seniorenzentrum ihr eigenes Apartments haben oder hatten.
Nordrhein-Westfalen, 2018
On the Move
SocialVisions - Photography for Social Change
Neuruppin:, Elita, Khadisht, Khava, Madina, Pirdoz, Rayana , Potsdam:, Bashar, Hewa, Lava , Mohanad, Morad, Mouhammad, Raam
Das partizipative Fotoprojekt ON THE MOVE lud geflüchtete Jugendliche aus dem Land Brandenburg ein, ihre eigenen Geschichten in Bildern zu erzählen. Im Rahmen einer mehrere Monate dauernden Workshop-Reihe fand ein Fotoworkshop mit zugewanderten Jugendlichen in Potsdam sowie ein Fotoworkshop mit zugewanderten Mädchen und jungen Frauen in Neuruppin statt.
Brandenburg, 2017